Sonja: negativ – dekadent.
Eine rebellische Jugend in der DDR
„Einem hergelaufenen Hund mochte man nur zeigen, ich hebe einen Stein auf. Und er begreift, das ist ein Feind, der schlägt dich tot. Und der Hund läuft davon. Ich begriff das nicht. Heute weiß ich, dass es so war. Dass der Staat die Hand mit dem Stein war.“ Sonja war 16, trug Parka, Jeans, lange Haare und der Beat dröhnte aus dem Kofferradio – eine Gefahr für die Staatsmacht.
Rostock, Mai 1968: „Wir saßen hier fest. We’re not going to San Francisco, some flowers in our hair.“ Während in Paris, Berlin, Warschau die Straßen brannten, waren Sonja und ihre Freunde als Gammler verschrien und im Visier von Volkspolizei und Stasi. Verhaftung. Strafe: geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Schlimmer als Knast. Über ihre Erlebnisse dort konnte und durfte sie nicht sprechen. Erst 1989, zwischen Angst und Aufbruch, lebte sie endlich ihren Traum von der Freiheit.
Broschur, ca. 290 Seiten
ISBN: 9783955100421
Mutter Corsage
Enthüllungen einer Dessous-Verkäuferin
Tanga, Push-up, Strapse: Heide Meyer weiß ganz genau, wie ihre Kundinnen eine gute Figur machen. Seit über fünfzig Jahren arbeitet sie als Dessous- Verkäuferin, und dabei hat sie einiges erlebt: Frauen, die jeden Preis zahlen, um den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen, und Männer, die Reizwäsche für ihre Nichten erstehen. Kaum jemand kommt seinen Kunden so nah wie eine Dessous- Verkäuferin. Authentisch, unterhaltsam und mit großer Leidenschaft für ihren Beruf erzählt Heide Meyer von ihren täglichen Erlebnissen und lädt ein zu einem höchst aufschlussreichen Blick in die Umkleidekabine.
Leseprobe (PDF)
Taschenbuch, Knaur TB
03.12.2012, 264 S.
ISBN: 978-3-426-78516-4
Diese Ausgabe ist zur Zeit vergriffen
Renée Sintenis
Berlin, Boheme und Ringelnatz
Die Frau, die den Berliner Bären schuf
Renée Sintenis und Joachim Ringelnatz: eine intensive Freundschaft am Ende der Weimarer Republik
Berlin in Glanz und Ekstase zwischen zwei Kriegen, mittendrin Renée Sintenis (1888–1965). Ihre spielerisch eleganten Plastiken stehen auf den Kaminen des Großbürgertums und in bedeutenden Galerien der Welt. 1934 als nichtarisch aus der Akademie der Künste ausgeschlossen, überlebt sie in den Ruinen ihres Hauses. Täglich schreibt sie von dort ergreifende »Trümmerbriefe«. In dieser ersten Biografie über diese imponierende Frau webt Silke Kettelhake eine Vielzahl von Originalzeugnissen in ihre Erzählung ein.
Als Berlin zwischen 1919 und 1932 zur Weltstadt wurde, feierte die Künstlerin Renée Sintenis ihre größten Erfolge. An den Schnittstellen von Freiheit und Moderne wusste sich die über 1,80 Meter große Bildhauerin zu inszenieren. Sie trug maßgeschneiderte Herrenanzüge, posierte im amerikanischen Studebaker oder auf ihrem Wallach »Horaz«, lebte rastlos rasant. Sie pflegte Kontakt zu Barlach, Benn, Gide, Rilke, Asta Nielsen und vielen mehr. Joachim Ringelnatz, dem Versvagabunden, dem Dichter des Kuttel Daddeldu und der Hafenkneipe, verhalf sie zu nachhaltiger Anerkennung als Maler. Mit ihm lebte sie eine Freundschaft, die sich um gängige Rollen- und Geschlechterzuschreibungen nicht scherte …
Leseprobe (PDF)
Audio:
Zeilensprung: Silke Kettelhake über Renée Sintenis
480 Seiten mit Abb.
Gebunden
Erscheinungsdatum 30.09.2010
Preis: € 24,90[D], € 25,70 [A], SFr 37,90
ISBN: 978-3-940731-51-7
„Erzähl allen, allen von mir!“
Das schöne kurze Leben der Libertas Schulze-Boysen 1913–1942
Was bewegt eine junge Frau aus besten Kreisen, die sich zunächst von den machtvollen Botschaften des Hitler-Regimes mitreißen lässt und dann den Weg in den Widerstand findet? Welche inneren Hürden überwindet sie, um trotz größter Gefahr zur Rettung Deutschlands aufzurufen? Libertas Schulze-Boysen – eine lebenshungrige, faszinierende Frau in einer unheilvollen Zeit.
Am 22. Dezember 1942 endete im Gefängnis Plötzensee das schöne kurze Leben der Libertas Schulze-Boysen. Zusammen mit ihrem Mann, dem Luftwaffenoffizier Harro Schulze-Boysen, wurde sie als Mitglied der Widerstandsgruppe »Rote Kapelle« von der Gestapo hingerichtet. Unbändige Begeisterungsfähigkeit und Freiheitsdrang kennzeichneten Libertas schon als junges Mädchen; sie liebte ihren Mann und flüchtete sich doch in zahlreiche Affären. In ihrem Aufbegehren gegen den Kriegswahnsinn durchlitt sie eine Gratwanderung zwischen Mut und Angst. Was Libertas von der Mehrheit der Deutschen in jener Zeit unterschied, war Zivilcourage. »Kurz und schön« hatte sie sich als 15-Jährige ihr Leben ausgemalt. Auf grausame Art ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.
Leseprobe (PDF)
Verlag: Droemer Sachbuch
Seitenzahl: 432
Ausstattung: HC + SU HC
Preis: EUR (D) 19,95
ISBN: 3-426-27437-X
ISBN: 978-3-426-27437-8
Erscheinungstermin: 12.04.2008